Wer bin ich

Erika über Erika

Die Darstellung der eigenen Person gehört wohl zu den schwierigsten. Ich habe mich hier dazu entschlossen, mit der Darstellung des Gegenwärtigen zu beginnen, um dann etwas in die Vergangenheit einzutauchen.

Familie

Ich bin liebende Mutter und Ehefrau. Meine drei Kinder, welche ich mit den Adjektiven wissbegierig, abenteuerfreudig und sanftmutig beschreiben würde, gestalten jeden unserer ngemeinsamen Tage farbenfroh, dynamisch, intensiv. Durch unseren Wohnort haben wir die Möglichkeit, warme Sommerabende am See ausklingen zu lassen, wunderbare Fahhradtouren zu unternehmen oder durch das Leithagebirge zu spazieren. Meinem Mann gelingte es, durch seine vielen wunderbaren Eigenschaften, seinem anspruchsvollen Beruf nachzukommen u

nd gleichzeitig unser Familienleben zu einem Genuss zu machen. Natürlich gibt es noch mehr Personen, die mich zu der machen, die ich bin. Meine Mutter, die sich in die Rolle einer liebevollen Oma sehr schnell einleben konnte, meinen Bruder und meine liebsten Freunde.

Ausbildung

2015 begann ich meine Ausbildung zur Piklerpädagogin in Wien. Ich lerne seit dem hauptsächlich von Mag. Daniela Pichler-Bogner, aber auch von Christine Reiner, Anja Werner und bei Budapestseminaren von Anna Tardos und ihren Mitarbeiterinnen im Loczy. Der Beginn meiner Ausbildung zur Piklerpädagogin geht einher mit intensiver Reflexionsarbeit, mit dem alltäglichen Hinterfragen meiner Erziehungsvorstellungen und Praktiken. Nach jeder Weiterbildung spüre ich, wie sich wieder etwas in mir, in meiner Fähigkeit, Menschen und Ereignisse wahrzunehmen, verändert. Hierfür verspüre ich immer wieder Dank und Respekt meiner Lehrerin gegenüber, welche so oft mit den klarsten und einfachsten Worten etwas ausdrückt, das vorher unzugänglich und schwer für mich war. Es ist wunderbar, jemanden zu haben, der einen anregt zu wachsen.

Piklerpädagogik

Die erste Erfahrung mit der Pädagogik Emmi Piklers machte ich mit meiner Erstgeborenen. Wir besuchten einen SpielRaum nach den Prinzipien Emmi Piklers im 10. Bezirk in Wien. Wir genossen diese SpielRäume sehr. Damals wusste ich noch nichts über diese Pädagogik, über diesen Zugang, aber ich spürte, dass es zu meiner Tochter und mir passte. Dass es uns gut tat. Einprägsam habe ich noch die Art des Sprechens der SpielRaum-Leiterin mit den Kindern in Erinnerung. Diese war so behutsam, voller Achtung dem Kind gegenüber und ganz ohne Tadel oder Lob. Wenn ich nun rückblickend darüber nachdenke, was mich für die Pädagogik nach Emmi Pikler öffnete, sind dies folgende Aspekte Ich wuchs im Waldviertel, in einem kleinen Dorf Nähe in der Stadt Zwettl auf. Meine Kindheit war geprägt durch Erlebnisse im Wald, auf Blumenwiesen oder an Flüssen und Bächen. Ich durfte ohne die ständige Aufsicht von Erwachsenen Abenteuer alleine und mit meinen liebsten Freundinnen erleben. Nun ist mir bewusst, wie wertvoll diese Möglichkeit war.

Ausbildung

Ich ging in Wien in der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik im 10. Bezirk zur Schule. Dort machte ich einerseits meine Matura, und anderseits erlernte ich den Beruf der Kindergartenpädagogin. Hier legte ich den Grundstein zur pädagogischen Arbeit mit 3-6Jährigen. Danach ging ich an die Universität Wien und schrieb mich für das Studium der Bildungswissenschaften ein. Ich interessierte mich für Psychologie, Philosophie und die Pädagogik. Die Psychoanalyse nach Sigmund Freud, die Gesprächspsychotherapie nach Karl Rogers, aber auch das philosophische Gedankengut von Kant und Nietzsche faszinierten mich und prägten meine Wahl der Seminare und Vorlesungen mit. Die letzten beiden Jahre meines Studiums arbeitete ich als Projektassistentin in dem Projekt „Mediengarten“ mit. Wir versuchten der Frage nachzugehen, wie 3-6Jährige ihren medialen Geschmack herausbilden und überlegten uns Inhalte, um die Medienkompetenz der Kinder in Kindergärten zu schulen. Ich kehrte im Zuge dieses Projekts auch an meine alte Schule zurück und erarbeitete mit den Schülerinnen und Schülern Bildungsangebote für ihre Praxis. In dieser Episode meines Lebens lernte ich zu Beobachten, zu fragen und Daten zu interpretieren. Nach meinem Diplom wurde ich zum ersten Mal Mutter. Dieser Abschnitt meines Lebens prägte mich wohl von allen am meisten und tiefsten. Jeden Abend, wenn die Ruhe im Haus einkehrt, gibt es einem Moment, an dem ich nicht nur erschöpft, müde und manchmal sogar ausgelaugt bin, sondern auch diesen Zauber der Freude darüber spüren kann, dass es diese vier besonderen Menschen in meinem Leben gibt.